Endlich gibt es etwas wirklich positives zu berichtenđ Ich hatte ja geschrieben, dass es Papa in letzter Zeit psychisch nicht gut ging, teilweise wurde er hysterisch beim Ăben. Es war wirklich nicht leicht – weder fĂŒr ihn noch fĂŒr uns. Wir hatten zuerst das Dexa im Verdacht, da er schonmal Nebenwirkungen davon hatte. Damals war es aber doppelt so hoch dosiert und es hat ihn aufbrausend gemacht, aber nicht panisch… Am Samstag hatte ich irgendwie eine Eingebung, dass es vielleicht am Methadon liegen könnteđ€ Der Zeitraum kam genau hin, da Papas Dosis nach den letzten beiden MRTs ja erhöht wurde. Anfang Februar hatten wir angefangen, um 10 Tropfen zu erhöhen. NatĂŒrlich ganz langsam und er sah auch alles gut aus. Nach drei Wochen war Papa dann auf der neuen Dosis und wir dachten, dass er es gut vertrĂ€gt; er hatte keine Ăbelkeit oder Schwindel. Tja, aber offensichtlich doch nicht. Schon nach drei Tropfen weniger war Papa wie ausgewechselt! Er hatte SpaĂ, konnte lachen, war gut drauf und hat sich viel mehr MĂŒhe gegeben, das Gehen zu ĂŒben. Jetzt sind wir bei 5 Tropfen weniger und Papa ist fast wieder normalđđ Seine Methadon-Toleranz ist zwar hoch, aber nicht so hochđ Also konnten wir schön zusammen Ostern feiern. Es tat uns allen so gut und am wichtigsten ist natĂŒrlich, dass es fĂŒr Papa wieder bergauf geht!
SelbstverstĂ€ndlich ist Papa auch jetzt nicht derjenige, der er vor der Diagnose war, aber sein psychischer Zustand in den letzten Wochen, und damit auch sein Gangbild, war wirklich erschreckend! Alle Methadongegner sehen sich jetzt wahrscheinlich bestĂ€tigt, aber dann haben sie einfach nicht verstanden, dass jeder Mensch Opioide individuell sehr unterschiedlich vertrĂ€gt. Deswegen dosiert man auch so langsam auf, um auf Nebenwirkungen reagieren zu können. Papa vertrĂ€gt im Vergleich zu vielen andere Betroffenen das Methadon sehr gut und seine Dosis ist auch so sicherlich ausreichend hoch. Auf jeden Fall ist sein persönliches Limit erreicht und dabei bleibt es – hier geht die LebensqualitĂ€t definitiv vor! So banal es auch klingt, aber wenn es Papa gut geht, geht es uns auch besserâ€
AuĂerdem haben wir die MRT-Bilder von einem weiteren Arzt analysieren lassen und er spricht ebenfalls von einem höchstens minimalen WachstumđȘ Es könne sein, dass der Tumor gerade „aufwacht“ und die nĂ€chsten MRTs schlimmer aussehen, aber wer weiĂ das schon?! Es können immer viele schlimme Sachen bei einem Glioblastom passieren. Mein erster Reflex wĂ€re eigentlich gewesen, eine aggressivere Behandlung einzufordern, aber wir haben da lange drĂŒber gesprochen. Papa bekommt dauerhaft Chemo + Methadon, nimmt andere Medikamente (beispielsweise gegen Epilepsie), den Heilpilz, trĂ€gt Optune TTF usw. – das ist schon eine Menge. Wollen wir dann wirklich noch CCNU als weitere Chemo geben und mit Pech seine Blutwerte ruinieren? Es ist so schwer zu sagen, was richtig ist. Papa lebt gut mit der aktuellen Behandlung, der Tumor ist im Wesentlichen stabil und was auf den nĂ€chsten Bildern zu sehen sein wird, kann man einfach nicht vorhersagen. Papa musste sich schon viel zu oft anhören, dass es das warđ Aber er ist noch da! Also hat offensichtlich doch irgendetwas gewirkt đȘ Deshalb bleiben wir weiterhin bei seiner aktuellen Behandlung. FĂŒr den Notfall, das heiĂt erwiesenermaĂen massives Wachstum, haben wir einen Notfallplan, aber soweit sind wir noch nicht. Und wenn das Glio denkt, massiv sich ausbreiten zu mĂŒssen, wissen wir nicht, in was fĂŒr einem Zustand Papa dann ist. WĂ€re es QuĂ€lerei ihn dann noch voll zusĂ€tzlicher Medikamente zu stopfen? Will er das dann noch? WĂŒrde es ihm ĂŒberhaupt noch helfen? Wir wissen nicht, was kommt. Die Ărzte wissen auch nicht, was kommt. Ich denke, es ist wichtig, vorbereitet zu sein, aber dann auch erst zu entscheiden, wenn es soweit ist. Sonst macht man sich verrĂŒckt. Papa geht es jetzt wieder besser und daraus wollen wir das beste machenđ
Deswegen arbeiten wir auch so hart am Gehen. Der FrĂŒhling ist endlich da und es gibt so viele schöne Sachen zu erlebenđđ Es ist ja leider fĂŒr uns unmöglich, Papa das Gehen komplett beizubringen, obwohl wir uns so bemĂŒhen. Wir finden auch weiterhin keine Physio, die ins Haus kommt. Die letzten haben es sogar abgelehnt, Papa auf die Warteliste zu setzenđĄ Zum GlĂŒck gibt es aber das Internet und dort habe ich folgendes entdeckt: FuĂhebesystem Dieses GerĂ€t hilft Patienten dabei, ihren FuĂ zu heben, um wieder gehen zu können. Es klingt perfekt! Und das beste ist, Papa wurde nicht gleich beim ersten Anruf abgelehnt! NĂ€chste Woche haben wir einen Termin, bei dem geschaut wird, ob Papa dafĂŒr in Frage kommtđȘ Ich bin sooooo aufgeregtđ Wenn er geeignet ist und damit zurechtkommt, könnte er so viel mehr machen und der ganze Alltag wĂ€re fĂŒr ihn, aber auch fĂŒr Mama, deutlich leichter! Bitte drĂŒckt ihm und uns die Daumen, dass er dafĂŒr in Frage kommtđđđ
Ich hoffe, dass ich bald ein Foto vom gehenden Papa – obwohl, dann wĂŒrde es sogar ein Video werden đ – hochladen kann! Bis dahin, wĂŒnschen wir euch ein schönes Wochenende â„
Liebe Stephanie!
Wir freuen uns sehr das es deinem Papa besser geht! Auch wir haben gute Nachrichten: Kims Glioblastom hat sich deutlich nach den 2. Chemozyklus mit CCNU/Temodal verkleinert! Wir sind happy und wĂŒnschen Euch auch ein sonniges FrĂŒhlingswochenende!
Ăbrigens Eure Ostertorte sieht super aus, wenn die nur halb so gut geschmeckt hat wie sie ausschaut! Chapeau!
Ganz liebe GrĂŒĂe
Susanne und Kimâ€ïž
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Liebe Susanne,
es freut mich wirklich sehr, dass ihr so gute Nachrichten bekommen habtđ Das ist ein super tolles Ergebnis!
Ich bin echt erleichtert, dass Papas Symptome eine Nebenwirkung waren und eben kein Anzeichen fĂŒr Tumorwachstum.
Jetzt hoffe ich fĂŒr euch und uns auf einen schönen FrĂŒhlingđ
Die Torte war sehr, sehr lecker đ Meine Schwester ist ein echtes Backtalent!
Viele liebe GrĂŒĂeâ„
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Klingt toll, freut mich dass es aufwĂ€rts geht bei euch â€ïž
Aber wie kann es denn sein dass ihr keine Physiotherapie fĂŒr zu Hause bekommt? đ±
Das kann doch nicht wahr sein. Unser Therapeut ist ausschlieĂlich in Heimen und bei den Leuten zu Hause unterwegs đ€đ
Hoffentlich findet ihr gute Alternativen!
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Dankeschönđ
Hier stimmt eindeutig das VerhĂ€ltnis von Angebot und Nachfrage nicht, weswegen die Physios komplexere FĂ€lle wie Glioblastome problemlos ablehnen können. Es ist wirklich erschreckend, wie oft auf einmal kein Termin mehr in Aussicht ist, sobald sie wissen, woran Papa leidetđ Wir setzen jetzt groĂe Hoffnung in die Orthese und zum GlĂŒck bekommt er ja Ergotherapie.
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Ich wĂŒnsche euch weiterhin viel Erfolg. Bleibt bei der Behandlungsmethode..
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â„lichen Dank!
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